Interview mit dem neuen HSV-Co-Trainer Julian Hübner
Bye, bye Herr Hübner (aber bitte nicht auf Nimmerwiedersehen ;-))!
Wir lassen ihn mit einem lachenden und einem weinenden Auge ziehen – unseren geschätzten Kollegen und Lieblingslehrer Julian Hübner.
Vor kurzem erhielt Herr Hübner überraschend ein Angebot des HSV, welches er nicht ausschlagen konnte; nun hat er in Windeseile den schönen sonnigen Süden gegen den kühlen Norden getauscht.
Unser Gastredakteur Fabio Maggioni hatte nun noch einmal die Gelegenheit, den inzwischen in Hamburg lebenden frischgebackenen HSV-Co Trainer über Teams zu interviewen.
FM: Wie kamen Sie zu Ihrer neuen Aufgabe als Co-Trainer, mittels einer Bewerbung oder wurden Sie aktiv angefragt?
JH: „Weder noch. Ich pflege eine Freundschaft mit dem neuen Cheftrainer des HSV, Tim Walter. Er fragte mich, ob ich Interesse an der Stelle des Co- Trainers des HSV hätte, und ich sagte dem Angebot zu.“
FM: Wie lange hatten Sie für die Organisation Ihres Umzuges Zeit?
JH: „Eigentlich gar keine. Tim Walter fragte mich, lassen wir es mal sechs Wochen her sein, ob ich Lust auf die Stelle hätte. Knapp zwei Wochen später unterschrieb ich bereits den Vertrag und zog nach Hamburg. Drei Wochen wurde ich vom HSV in einem Hotel untergebracht, inzwischen habe ich eine möblierte Wohnung gefunden. In zwei Wochen werden auch meine Frau und meine Tochter nachkommen.“
FM: Wenn Sie an Karlsruhe denken, was wird Ihnen hier am meisten fehlen?
JH: „Ganz klar der lange Sommer. Hier im Norden Deutschlands endet das gute Wetter leider bereits Ende September, wohingegen es in Karlsruhe länger schön bleibt. Viel mehr werden mir aber meine Freunde fehlen, die ich in meiner langen Zeit in Karlsruhe kennengelernt habe. Nicht zu vergessen sind natürlich auch die zahlreichen tollen Ecken in Karlsruhe, die ich in meiner Zeit als Lehrer kennenlernen durfte.“
FM: Hatten Sie bereits die Möglichkeit, einige Eindrücke Ihrer neuen Heimatstadt zu sammeln?
JH: „Bis jetzt konnte ich schon einige Restaurants besuchen, da wir mit dem Trainer-Team des Öfteren am Abend zusammen essen gehen. Außerdem war ich schon einmal am Meer, welches von hier ja wirklich nicht weit weg ist. Um meine Nachbarschaft kennenzulernen, gehe ich nach dem Abendessen regelmäßig spazieren, so lerne ich schneller, mich zurechtzufinden und zu orientieren (ist ja wichtig als Geo-Lehrer ; )). Ansonsten verbringe ich sehr viel Zeit im Büro oder generell auf dem HSV Gelände.“
FM: Was gefällt Ihnen bis jetzt am meisten an Hamburg, auch wenn Sie noch nicht alles gesehen haben, und worin sehen Sie Ihre persönlichen Chancen an dem Leben in einer Millionenstadt?
JH: „Also zunächst einmal bin ich aus beruflichen Gründen in Hamburg und möchte hier erfolgreiche Arbeit leisten. Meine wenige Freizeit verbringe ich hauptsächlich mit meiner Familie. Natürlich finde ich auch Gefallen an den kulturellen Seiten Hamburgs, wie zum Beispiel der Elbphilharmonie, welche ich unbedingt einmal besuchen möchte. (…) Eine Chance sehe ich vor allem darin, das Leben in einer Großstadt einfach aufzusaugen, zu genießen und spannende Erfahrungen zu machen.“
FM: Auf was freuen Sie sich besonders, wenn Sie an Ihre neue Arbeit denken?
JH: „Worauf ich mich generell immer freue, wenn ich etwas Neues anfange, ist die Phase des Kennenlernens, die neuen Menschen, die man trifft. Die Erfahrungen, die man sammelt, spielen hierbei eine zentrale Rolle. Wenn ich jetzt aber konkret auf meine Tätigkeit als Co-Trainer blicke, dann freue ich mich auf die vielen Zuschauer, welche das Team anfeuern und unterstützen werden.“
FM: Worin bestehen Ihre Hauptaufgaben als Co-Trainer des HSV?
JH: „Neben der Trainingsplanung und der Arbeit auf dem Platz, befinde ich mich die meiste Zeit im Büro am Laptop. Wir schauen uns immer wieder die eigenen Spiele und Trainingseinheiten an und besprechen diese mit den Spielern. Am Spieltag bin ich immer als Erster auf dem Platz, weil ich mich auch um die Erwärmung der Spieler kümmere. Ansonsten führe ich viele Gespräche mit den Spielern und dem Staff um die Mannschaft. (…) Eine weitere zentrale Rolle spielt die Einstellung auf Unvorhergesehenes, weil niemand genau vorhersagen kann, wie die nächsten Wochen verlaufen werden. Darauf muss man ständig flexibel reagieren.“
FM: Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie als Co-Trainer des HSV?
JH: „Mir ist es sehr wichtig, meinen Job zum Wohle des Vereins und vor allem der Mannschaft auszuüben. Um auch später einmal etwas von meiner Zeit als Co-Trainer des HSV zu haben und um Geschichten über diese Zeit erzählen zu können, hoffe ich darauf, viele großartige Momente mit der Mannschaft erleben zu dürfen.“
FM: Welche großen Änderungen hat Ihr Berufswechsel für Ihren Alltag mit sich gebracht?
JH: „Besonders spüre ich die Veränderung bei der Strukturierung der Arbeitswoche. Der Ablauf der Trainingstage hängt immer mit dem Spieltag am Wochenende zusammen. Bei Auswärtsspielen fahren wir meist einen Tag vorher an den Spielort und kommen teilweise erst mitten in der Nacht zurück. (…) Wahrscheinlich werde ich weniger Zeit mit der Familie haben, da ich meistens nicht an den Wochenenden, sondern an Tagen unter der Woche frei habe.“
FM: Welcher Bestandteil Ihres Schullebens wird Ihnen am meisten fehlen?
JH: „Die Sommerferien (JH lacht). (…) Am meisten werden mir auf jeden Fall die Schüler*innen fehlen, welche ja der Grund dafür sind, warum ich Lehrer geworden bin.“
FM: Wenn Sie Ihre Tätigkeit als Lehrer an der Drais- Gemeinschaftsschule Karlsruhe im drei Worten beschreiben müssten, welche würden Sie wählen?
JH: „Es ist schwer, die Zeit in drei Worten zu beschreiben, aber was ich auf jeden Fall aus meiner Lehrerzeit mitnehme ist, dass ich vielen tollen Menschen begegnet bin, sowohl Kollegen als auch Schülern. Mir hat es immer sehr gut gefallen, dass bei der Tätigkeit des Lehrers der Mensch im Mittelpunkt des Geschehens steht.“
FM: Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre ausführlichen Antworten, wir wünschen Ihnen viel Erfolg und vor allem Spaß bei Ihrer neuen Tätigkeit!
JH: „Sehr gerne. Vielleicht sieht man sich ja beim Auswärtsspiel gegen den KSC.“