Geo-Studienfahrt Edinburgh
Als 22-köpfige Reisegruppe machten wir uns Mitte September auf den Weg in Richtung Schottlands Hauptstadt Edinburgh. Eine Studienfahrt nach Schottland Mitte September? Das versprach zwar ein tolles Programm, jedoch wohl eher wechselhaftes Wetter. Wir hatten mit beidem Glück – es fiel kein Tropfen Regen. In den fünf Tagen durften wir sowohl die atemberaubende Landschaft im nördlichsten Land Großbritanniens kennenlernen, als auch die Schönheit der geographisch sowie architektonisch beeindruckenden Hauptstadt.
Nachdem wir unsere Unterkunft im Herzen Edinburghs bezogen hatten, machten wir uns auf zu einer ersten Erkundungstour. Beim abendlichen Spaziergang durch die New Town, welche weitaus älter und unberührter ist, als die meisten deutschen Altstädte, zog uns das „Athen des Nordens“ direkt in seinen Bann. Einige nutzten die anschließende Zeit für einen Ausflug zum Hafen, um sich von frischen Fish and Chips verwöhnen zu lassen, während andere den Calton Hill erklommen, um einen ersten Blick von oben auf die Stadt zu bekommen.
Am nächsten Morgen stand dann eine spannende Stadtführung durch die Old Town auf dem Programm. Entlang der Royal Mile, welche die ältesten Gebäude der Stadt um sich vereint und die beiden Schlösser, das Edinburgh Castle und das Castle of Holyrood House, verbindet, konnten weitere beeindruckende Informationen zur schottischen Geschichte gewonnen werden. Besonders schön war auch, dass die Tour Guides immer wieder auf die geographische Entstehung der Stadt, geprägt von Vulkanen und Gletschern eingingen. Eine Entstehungsgeschichte, die man beim Gang durch die Stadt in den Beinen spürt, da es hier ständig bergauf und bergab geht.
Am frühen Abend ging es dann zum Ceilidh Dancing mit den Einheimischen. Der Ceilidh Dance ist ein traditioneller schottischer Tanz, der auf keiner Hochzeit und auf keinem großen Fest fehlen darf. Jeder kann mitmachen und so wurden auch wir in die Tanzkunst eingeführt. Ein Riesenspaß für alle und eine tolle Gelegenheit mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen.
Der dritte Reisetag führte uns in die traumhafte schottische Landschaft, um dem geographischen Schwerpunktthema „Küstenmorphologie“ Rechnung tragen zu können. So verließen wir zunächst Schottland in Richtung Nordengland und steuerten das malerische Bamburgh Castle an. Ein absoluter Sehnsuchtsort direkt am Meer gelegen. Dort wurde uns die volle Pracht einer maximal ausgeprägten Flachküste veranschaulicht, da wir mit etwas Glück genau zum Niedrigwasserstand dort eintrafen. Bei einer Dünen- und Strandwanderung konnte so das erlernte Wissen gefestigt werden. Im Anschluss ging es wieder zurück über die Grenze in das wunderschön gelegene Fischerdorf St. Abbs. Wo die Küste eben noch flach und kilometerlang ins Wasser abtauchte, standen wir nun an über 100m hohen Klippen, die der Brandung der Nordsee ausgesetzt waren. Bei einer Wanderung zu den St. Abbs Heads kam durch die entsprechende Landschaft und freilaufenden Schafe sogar etwas Highlandfeeling auf. Der Rückweg zum Fischerdorf führte uns dann entlang der Steilküste mit unbeschreiblichem Panorama. Viele wollten hier gar nicht mehr weg. Der Abend in einem traditionellen britischen Pub gab nochmals Gelegenheit das Gesehene Revue passieren zu lassen.
Eine Vulkanwanderung stand am vierten Tag auf unserer Agenda. Früh am Morgen ging es hoch auf den Arthur’s Seat, den Hausberg der Hauptstadt – ein stiller Vulkan. Der Berg thront mehr als 400m über der Stadt und bietet einen einzigartigen Blick bis in die Highlands. Auch hier wurde wieder der prägende Einfluss von Vulkanen und Gletschern auf die Landschaft verdeutlicht.
Zwischen den festen Programmpunkten gab es immer wieder kleine Lücken, die in privater Mission gefüllt werden konnten. Besonders erfreulich war hier, dass die Zeit nicht etwa für ausgiebige Shoppingtouren genutzt wurde, sondern vielmehr, um noch mehr Eindrücke der vielfältigen Kultur zu sammeln.
So machte sich eine Gruppe auf den Weg zu einer Farm mit Highland-Rindern, eine andere Gruppe buchte spontan eine Tour durch das Murrayfield, mit 67.000 Plätzen Schottlands größtes Stadion und Heimstätte der kulturell wichtigsten Sportart, dem Rugby.
Es könnten hier noch viele Einzelheiten aufgeführt werden, welche diese absolut gelungene Studienfahrt darstellen würden, aber alles hat eben sein Ende. Die Studienfahrt endete leider viel zu früh und bleibt ein unvergessliches Erlebnis für alle Beteiligten.