HPV: Gynäkologin informiert an der Drais-GMS – Die BNN berichtet
An der Drais-Gemeinschaftsschule ging es für etliche Schulklassen am Mittwoch, den 19.01. um das Thema Impfen. Nicht etwa um die Impfung gegen das Coronavirus, sondern gegen eine Krebserkrankung. Gemeint sind Infektionen mit Humanen Papillomviren, (HPV), die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden können.
Durchgeführt wird die Informationskampagne von der Zeitbild-Stiftung mit einer Förderung durch das Bundesgesundheitsministerium. Die Stiftung hat schülergerechtes Informationsmaterial erstellt, das die Schüler mit nach Hause nehmen können.
„Wir kümmern uns mit unserer Stiftung auch um Themen, die möglicherweise nicht so stark im Bildungsplan verankert sind“, berichtet Jennifer Tempfli von der Stiftung am Infostand, der vor der Mensa aufgebaut ist.
Immer wieder bleiben dort Schüler stehen und werfen einen neugierigen Blick auf die Broschüren. Zusätzlich geht eine Ärztin auch in die Klassen, um über das Thema zu sprechen.
Besuch in achten Klassen
An der Draisschule ist das in diesem Fall die Karlsruher Gynäkologin Ursula Bretschneider von der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung. Getrennt nach Geschlechtern war sie am Mittwoch vor allem in achten Klassen zu Gast, um über die Gefahren, die von der Infektion ausgehen, zu informieren. Wichtig sei, die jungen Menschen vor dem ersten Geschlechtsverkehr anzusprechen.
„Das Virus wird ganz leicht beim Sex übertragen und bei sehr vielen Menschen heilt es normal aus“, erklärt sie. Bei manchen führe es zu gutartigen, aber sehr lästigen Genitalwarzen.
Entwickeln können sich durch die Infektion aber auch Vorstufen für Gebärmutterhalskrebs. Jährlich erkrankten in Deutschland rund 4.500 Frauen daran, so Bretschneider. Die Gefahr von Fehlgeburten steige dadurch an.
„Die Mädchen reagieren total offen auf das Thema“, erzählt sie von der besonderen „Unterrichtsstunde“ ohne Lehrpersonal, in der sie über die Impfung informiert und Fragen beantwortet. Auch die männlichen Schüler interessierten sich für das Thema. Für letztere gebe es die Impfung aber erst seit zwei bis drei Jahren, für Mädchen und Frauen seit 2006.
Es sei sinnvoll, dass sich beide Geschlechter schützten, um das Virus einzudämmen.